Crailsheimer
Historischer Verein e. V.

Mittwoch
Vortrag von Hans Gräser

Steinhäuser-Grabmal im Chor der Johanneskirche

Die Geschichte eines frühneuzeitlichen Finanzkrimis mit Beteiligung Crailsheims: Als 1608 der letzte Steinhäuser von Neidenfels zu Rechenberg starb, vermachte er der Stadt Crailsheim 2.000 Gulden für fromme Stiftungen, je zur Hälfte für das Spital bzw. die Kirche und Schule.

Aber schon die Aushändigung der Summe machte Probleme, da die Stadt anstelle von Bargeld eine Schuldverschreibung der Hohenlohe auf den Frucht- und Weinzehnt zu Belsenberg erhielt. Die üblichen fünf Prozent Zinsen aus dieser Schuld wurden stets erst verspätet gezahlt, ab 1626 dann überhaupt nicht mehr.

Die Stadt klagte schließlich beim Wiener Hofratsgericht mit Erfolg – und hohen Kosten – gegen Hohenlohe. Dennoch erhielt sie zunächst weiterhin kein Geld. Erst nachdem die Zinsausfälle und Prozesskosten auf ca. 3.500 Gulden angewachsen waren, erreichte die Stadt unter Mithilfe des Markgrafen 1657 wenigstens die Rückzahlung des Kapitals plus 200 Gulden Zinsen und vier Fuder Wein, durfte aber das Kapital gleich dem Markgrafen ausleihen, statt die ca. 1.200 Gulden Ausstände bei den Schul- und Kirchendienern abzugelten.

  • Eine Veranstaltung des Crailsheimer Historischen Vereins.
  • EIntritt: 5,00 € (Mitglieder frei).