Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin (Foto: Diane von Schoen)
Gespräch mit Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin
Eigentlich ist klar, was Demokratien westlicher Prägung definiert: Rechtsstaatlichkeit, unveräußerliche Grundrechte und Gewaltenteilung. Sie stützen sich auf gewählte Volksparteien und auf die vernunftgeleitete Teilhabe des Volkes. Doch immer mehr Menschen zweifeln an diesen Grundlagen – befeuert vom Diskurs, aber auch von der Politik selbst. Auch wenn die repräsentative Demokratie die nach wie vor unübertroffene Regierungsform ist, gibt es konzeptionelle Defizite, die sich in der aktuellen Krise zu einer Bedrohung auswachsen.
Die Demokratie nimmt die Bürgerinnen und Bürger ernst. Sie traut ihnen zu, dass sie in der Lage sind, nicht nur das für sie selbst Gute zu eruieren, sondern auch das Gute für die politische Gemeinschaft oder, wenn es sich um eine kosmopolitische Praxis handelt, für die Menschheit. Zustand und Zukunft der Demokratie sind das Thema des Stadtgesprächs mit Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin – ausgehend von seinem neuen Buch „Was Demokratie ausmacht und wie sie aus der Krise kommt“. Julian Nida-Rümelin ist u.a. emeritierter Lehrstuhlinhaber für Philosophie und politische Theorie an der Universität München und vormaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Philosophie. Er war Kulturstaatsminister im ersten Kabinett Schröder 2000-2002. Von 2020‒2024 war er stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Ethikrates und fungiert seit Oktober 2022 als Gründungsrektor der Humanistischen Hochschule Berlin.
Eine Veranstaltung in der Reihe „Crailsheimer Stadtgespräch“ von vhs, Stadtarchiv und dem Ressort Digitales & Kommunikation der Stadt Crailsheim. Ermöglicht wird der Abend durch eine Förderung des Volkshochschulverbandes Baden-Württemberg e.V.