Gemälde und Zeichnungen der Malerinnen Sophie (1866–1942) und Betty (1875–1928) Schneider zeigen Impressionen der Landschaft und des Alltagslebens in Hohenlohe zu Beginn des letzten Jahrhunderts. Die beiden Schwestern stammen aus dem kleinen Dorf Brüchlingen bei Blaufelden. Sophie war in der Schweiz und in Irland als „Haustochter“ tätig und wurde dort zur Malerei angeregt. In der Folge nahm sie wohl um 1890 bei einem Maler in Hannover Unterricht. Ihre jüngere Schwester Betty wurde ihre Schülerin. Beide Frauen lebten überwiegend auf dem Hof in Brüchlingen, hielten sich aber auch in Berlin auf. Die Künstlerlaufbahn einzuschlagen, bedeutete im 19. Jahrhundert für Frauen ein großes Wagnis. Die deutschen Kunstakademien verweigerten ihnen bis 1919 die Aufnahme. Als Ausbildungsmöglichkeit blieb der teure Unterricht in privaten Ateliers. Zur unsicheren finanziellen Lage des Künstlerberufs kam bei den Künstlerinnen eine schwierige soziale Position hinzu. Von etlichen Kollegen und Zeitgenossen wurden sie nicht selten als „Malweiber“ diffamiert. Die Ausstellung zeigt einen Überblick über das Werk der beiden unabhängigen Frauen.
Eröffnung: Freitag, 30. Mai 2014, 19:30 Uhr. Die Ausstellung ist bis zum 31. August 2014 zu sehen.
Eine Veranstaltung des Stadtmuseums im Spital