Nur wenig war bislang bekannt über den im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts wirkenden Steinmetzen Hans Weber. Zunächst in Rot am See tätig, verlegte er seine Werkstatt 1621 nach Crailsheim. Archivalisch als sein Werk bezeugt ist die Kanzel von 1611 in Westgartshausen, welche Weber auch mit seinem Steinmetzzeichen und seinen Namensinitialen signierte. Ausgehend von dieser mit weiteren Inschriften versehenen Kanzel war es im Zuge der Erfassung und wissenschaftlichen Bearbeitung der Inschriften im Landkreis Schwäbisch Hall möglich, Weber aufgrund von Schriftvergleich eine große Zahl von Inschriftenträgern in der näheren und weiteren Umgebung zuzuschreiben, die dieselben charakteristischen Schriftmerkmale aufweisen. Es zeigt sich dabei, dass er seine Aufträge offenbar vorwiegend von brandenburg-ansbachischen Dienern, Amtleuten und Pfarrern erhielt. Der Vortrag soll beispielhaft zeigen, welchen Beitrag die Epigraphik zur Erforschung lokaler, von der Kunstgeschichte kaum beachteter Werkstätten leisten kann.
€ 5,– (Abendkasse), Mitglieder des Crailsheimer Historischen Vereins frei
Eine Veranstaltung des Crailsheimer Historischen Vereins