„Es lebe die Freiheit!“ – Dieser Ausruf von Hans Scholl, Sekunden vor der Enthauptung durch den Scharfrichter, findet sich, handschriftlich hineingeflickt, im vorgedruckten Hinrichtungs-Formular der Nazi-Justiz. Ein charakteristisches Dokument für diesen Staat – und für Hans Scholl und seine Mitstreiter, die die Widerstandsgruppe Weiße Rose bildeten. Wobei der Begriff „Widerstandsgruppe“ nicht von vorneherein die Assoziationen wachruft, die uns die Motive und den Mut erklären, den die Mitstreiter des Freundeskreises der „Weißen Rose“ aufgebracht haben. Denn es war nicht die gemeinsame, einem Parteiprogramm entnommene politische und ideologische Gegnerschaft, die die Mitglieder der Weißen Rose zum Handeln bewog. Es ging vielmehr um das Bedürfnis nach einem freien, selbstbestimmten Leben, in dem der Staat nicht vorschreibt, wen man liebt und schätzt, welche Literatur man liest, welche Kunst und Musik man mag. Ulrich Chaussy beschreibt, wie sich aus einem freiheitsliebenden Kreis von Freunden die Widerstandsgruppe entwickelte. Mit ihren Flugblättern inmitten von Gleichschaltung, Vernichtungskrieg und Holocaust haben sie den Aufstand des Gewissens gefordert – unter der Gefahr, das Leben, das sie liebten, zu verlieren.
Eintritt: frei
Eine Veranstaltung des Weiße Rose-Arbeitskreises Crailsheim e.V.