In der älteren Überlieferung ist nicht eindeutig zu erkennen, ob die Wirte Bier oder Wein ausschenkten und wie weit sie selbst Bier brauten. Jedenfalls wurde das sog. Ungelt als Getränkesteuer undifferenziert in den Stadtrechnungen erhoben. Bei Einzelrechnungen wurden dagegen durchwegs Ausgaben für „Schenkwein“ notiert und in Ulm bis 1510 bei den Wirten überhaupt nur Wein ausgeschenkt. Spätestens mit der Klimaverschlechterung und schließlich dem Dreißigjährigen Krieg, bei dem zahlreiche Weingärten dauerhaft aufgegeben wurden, setzte sich Bier als Hauptgetränk durch. Ab 1700 wurden dann auf dem Land ständig neue Wirtschaften mit eigener Brauerei errichtet, was zu heftigen Konkurrenzkämpfen der Crailsheimer Wirte untereinander und mit den Dorfwirtschaften führte. Immerhin konnten sich in Crailsheim wegen der Wochen- und Jahrmärkte 1738 sechzehn Wirte und zwei Bierbrauer halten, dazu Büttner, was im Vergleich zu heute eine unvorstellbare Wirtschaftsdichte in der Altstadt ergab.
EUR 5,00 (Abendkasse), Mitglieder des Crailsheimer Historischen Vereins frei
Eine Veranstaltung des Stadtarchivs und des Crailsheimer Historischen Vereins