Mit der Einrichtung des neuen Crailsheimer Friedhofs im Jahr 1901 wurde auf dem Gelände vor der Stadt auch eine Kapelle gebaut, die erstmals von beiden Konfessionen gemeinsam genutzt wurde. Als Architekt wurde Heinrich Dolmetsch (1846–1908) gewonnen, der in den Jahrzehnten um 1900 prägend für den Kirchenbau im deutschen Südwesten wurde. Nach dem Brand der Gaildorfer Stadtkirche 1868 war Dolmetsch mit deren Wiederaufbau beauftragt worden. So begann seine Spezialisierung auf Neu- und Umbau von Kirchen. Insgesamt errichtete Dolmetsch zwischen 1880 und 1908 nach bisherigem Kenntnisstand 17 Kirchen neu, rund 100 Bauten wurden unter seiner Leitung grundlegend restauriert. Zu weiteren 50 Kirchenbauten gab er Gutachten ab. Auch zahlreiche Gebäude in der Region wurden von ihm neu- oder umgebaut, so die Katharinen- und Michaelskirche in Hall, die Stadtkirche in Langenburg sowie die Kirchen in Geifertshofen und Brettheim. In Crailsheim war Dolmetsch auch an der Johanneskirche tätig.
EUR 5,00 (Abendkasse), Mitglieder des Crailsheimer Historischen Vereins frei
Eine Veranstaltung des Stadtarchivs Crailsheim und des Crailsheimer Historischen Vereins