Crailsheimer
Historischer Verein e. V.

Montag
Vortrag von Hans Gräser

Schutzbrief

Auch wenn Crailsheim nicht wie Köln auf 1700 Jahre jüdisches Leben zurückblicken kann, so lebten doch von ca. 1345 bis 1942 Juden nahezu kontinuierlich 600 Jahre lang in der Stadt. Eine erste Ansiedlung lässt sich indirekt aus den Pogromen im Zuge der Pest 1349/50 erschließen. Ab 1382 sind in Rothenburg wieder Juden mit der Herkunftsbezeichnung „von Crailsheim“ belegt. In Crailsheimer Quellen tauchen sie ab 1440 wieder auf. 1462 bitten sie darum, auswärtige Juden zum Laubhüttenfest einladen zu dürfen, damit die Mindestzahl von zehn Männern für den Gottesdienst erreicht wird. Gleichzeitig weisen die Reichsstädte ihre Juden aus, was um 1480 der Crailsheimer Stadtpfarrer Sattler in seiner stark antijüdisch geprägten Judenordnung erwähnt. 1508 folgt der Markgraf den Vorschlägen Sattlers mit einer speziellen Crailsheimer Judenordnung, und in der Folge versuchen seine Söhne tatsächlich die Austreibung der jüdischen Minderheit. Die Ausgewiesenen finden jedoch prompt bei den Reichsrittern in der Umgebung der Stadt Asyl und dürfen unter kaiserlichem Schutz weiterhin Crailsheim besuchen, so dass 1596 der Markgraf selbst wieder Schutzjuden in die Stadt aufnimmt.

EUR 5,00 (Abendkasse), Mitglieder des Crailsheimer Historischen Vereins frei

Eine Veranstaltung des Stadtarchivs Crailsheim und des Crailsheimer Historischen Vereins