Um 1480 legte der damalige Stadtpfarrer Johannes Sattler für sich und seine Nachfolger ein sog. Pfarrbuch an, auf dessen ersten – verlorenen – Seiten er Offizien und Geschichten zu den damals erst als Heiligen verehrten Angehörigen der Sippe Marias und den Ursulinen notierte. Dann folgt der Kalender mit den Tagesheiligen und den Seelmessen, für deren Begehen die Geistlichen „Präsenzgelder“ empfingen. Es folgen die Auflistung der Pfarrgüter und -gülten, Zehnten und Orte, die der Johanneskirche unterstanden bzw. zum Dekanat gehörten. Schließlich kommen Ordnungen für das „Personal“ des Pfarrers: seine zwei Kapläne, den Rektor der Lateinschule, Mesner, Totengräber, die Juden und Hebammen.
Auch wenn die meisten Texte bereits Ende des 19. Jahrhunderts in verschiedenen Zeitschriften publiziert wurden (komplett aber nur die Ordnungen), liegt jetzt erstmals der gesamte Originaltext vor, zudem mit einer deutschen Übersetzung. Damit kann diese interessante Quelle aus der vorreformatorischen Zeit erst wirklich für die Heimatgeschichte nutzbar gemacht werden. Was das bedeutet, will der Abend anhand der Schulordnung zum 600. Geburtstag des Albert-Schweitzer-Gymnasiums demonstrieren.
Eintritt frei (Spenden erwünscht)
Eine Veranstaltung des Stadtarchivs Crailsheim und des Crailsheimer Historischen Vereins