Als der Berliner Schriftsteller Hermann Roßmann im Juli 1952 mit seiner Familie nach Crailsheim in die Friedensstraße 17 zog, hatte er bereits einige Höhen und Tiefen erlebt. In der Weimarer Republik als Roman- und Theaterautor gefeiert, erschwerten die Nationalsozialisten die Aufführung und Veröffentlichung seiner Werke. Als Volkssturmmann geriet Roßmann in russische Kriegsgefangenschaft und verarbeitete persönliche Erlebnisse in seinem wohl wichtigsten Theaterstück: „Fünf Mann – Ein Brot“ (1952). Neben literarischen Werken schrieb Roßmann zahlreiche Hörspiele für den Süddeutschen Rundfunk. In der Nachkriegszeit präsentierte er in der gesamten Bundesrepublik Amateurfilme, die im Rahmen des Vortrags exemplarisch betrachtet und vorgeführt werden.
Roßmanns Werk spiegelt den historischen Medienwandel von der Weimarer Republik bis in die frühe Bundesrepublik wider. Der Vortrag skizziert mit Hilfe des umfangreichen Nachlasses im Stadtarchiv Crailsheim einen medienhistorischen Einblick und beleuchtet unterschiedliche Stationen im Leben Roßmanns, das sich zwischen institutionalisierter Professionalität und laienhafter Leidenschaft bewegte.
EUR 5,00 (Abendkasse), Mitglieder des Crailsheimer Historischen Vereins frei
Eine Veranstaltung des Stadtarchivs und des Crailsheimer Historischen Vereins