Crailsheimer
Historischer Verein e. V.

Mittwoch
Vortrag von Hans Gräser

Grabmal Philipp von Wollmershausen

Im zweiten Wollmershausen-Vortrag sollen am Beispiel einzelner Vertreter der Familie die Aufgaben und Tätigkeiten beschrieben werden, die sie im Laufe der Jahrhunderte erfüllten: Zunächst fränkische Wehrbauern, die ab 800 den Waffendienst für andere miterledigen, sind die Wollmershausen im 13./14. Jahrhundert dann Vasallen der Oettingen oder Hohenlohe und dienen ihnen als Zeugen und Bürgen bei Rechtshandlungen, aber auch als Krieger und Burgmannen. Dafür erhalten sie nach und nach Lehen oder Ämter zugewiesen, können aber ab ca. 1350 auch Burgsitze als Erblehen oder teilweise freies Eigentum erlangen.

Zwar bleiben die Lehnsverpflichtungen und Fürstendienste bestehen, in Abgrenzung zur Lehnsherrschaft bildet sich aber auch eine eigene Standesorganisation der Burgbesitzer aus, die schließlich im 16. Jahrhundert zur Reichsritterschaft führt. Die Ritter sind nun selbst Landesherren und als solche oberste Richter für ihre Untertanen, ab 1555 auch ausgestattet mit dem Konfessionsrecht als oberste geistliche Instanz und in zahlreiche Konflikte mit den Nachbarherrschaften verwickelt.

  • Eine Veranstaltung des Crailsheimer Historischen Vereins.